Grenzen sprengen

Mit Getöse fällt direkt zu Beginn des Familiengottesdienstes am 27. Oktober eine Mauer aus Bauklötzen um, ganz bewusst angestupst, denn so sind wir direkt beim Thema des Gottesdienstes – es geht um das Sprengen von Mauern oder Grenzen. Und zwar nicht die aus Stein, Mörtel oder Stacheldraht, sondern die, die wir eher in unseren Köpfen aufgebaut haben. Und es gehört Mut dazu, solche Grenzen zu überwinden. So wie es auch Mut erfordert, einige Lebensmittel zu probieren, die Heike und Philipp Schnabel von der Jugend- und Begegnungsstätte Fischkutter e. V. in Rostock mitgebracht haben. Da ist für viele etwas dabei, um über den eigenen Schatten zu springen, und die Kinder sind nicht nur selbst mutig, sondern können auch ältere Gottesdienstbesucher begeistern, mutig zu sein und sich an geräuchertem Tofu, sehr scharfen Taki Chips, eingelegten Sprotten (eine Art Hering) und Spätzle mit gezuckerten Linsen (so isst man Linsen wohl typischerweise in Rostock…) zu versuchen.

Familiengottesdienst IVDann erzählt Philipp mit Hilfe von Lego®-Spielfiguren die biblische Geschichte von der Begegnung des Petrus, einem Freund von Jesus, mit dem römischen Hauptmann Kornelius, der zwar an Gott glaubt, den die Juden aber nicht leiden können, weil er Römer ist. Und weil er als Römer auch viele Dinge isst, die Juden aufgrund ihres Glaubens gar nicht essen dürfen. Aber Gott hat Pläne für Juden und für Nicht-Juden, denn alle Menschen werden von Gott geliebt und brauchen Hilfe, die Jesus geben kann. So kommt es, dass Gott einen Engel zu Kornelius sendet, der sagt, Kornelius solle jemanden nach Jaffa schicken, um jemanden zu suchen, der Petrus heißt.

Ungefähr zur gleichen Zeit hat Petrus eine seltsame Erscheinung, die ihm sagt, dass er Tiere essen soll, die er als Jude nicht essen darf. Eine Stimme sagt, dass er nicht unrein nennen soll, was Gott gereinigt hat. Petrus ist verwirrt. Aber er beginnt zu verstehen, worum es bei dieser Vision geht, als die Männer, die Kornelius gesandt hat, bei ihm anklopfen. Er geht mit ihnen nach Caesarea zu Kornelius und betritt sogar sein Haus, obwohl ein Jude normalerweise nicht das Haus eines Nicht-Juden besucht.

Heike erklärt, dass Petrus durch die Vision mit den Tieren klar geworden ist, dass Jesus für alle da ist, die ihn brauchen und lieben wollen. Familiengottesdienst IUnd sie macht klar, dass beide Männer mutig waren und Grenzen überwunden haben: Der römische Hauptmann Kornelius hat auf einen Engel gehört, der jüdische Petrus ist zu einem Nicht-Juden gegangen und hat den Hauptmann und andere in seinem Haus dann sogar getauft.

Dies zeigt, dass Gott alle Menschen liebt und bei ihnen keinen Unterschied macht. Alle können zu seiner Familie dazugehören. Heike Schnabel ermutigt, aufeinander zuzugehen und Grenzen zu überwinden. Sie verdeutlicht dies mit einer Bonbondose, auf die ein BVB-Wappen gedruckt ist: Als VfB-Fan schreckt man da eher zurück, aber schafft man es, über die Äußerlichkeit hinwegzusehen, stellt man fest, dass die Bonbons in der Dose doch gut schmecken.

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